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Seestörungen

Die Hörder Seeufer-Architektur ist sehr bemüht keine Erinnerungen an die ursprüngliche Nutzung seiner Grundfläche aufkommen zu lassen. Vor allem aber verhindert sie durch vornehme Größe den freien Ausblick auf den eigentlich sinnstiftenden See! Wer aber die Zugänge zum Rundweg findet und nicht versehentlich die Rad- und Skaterbahn mit dem eigentlichen Fußweg verwechselt, findet hier unter Umständen einen Ort der Ruhe und Entspannung. Die Boulder-Anlage befindet sich am Ende des Sees unter einer Autobahnbrücke. In den ansteigenden Böschungen zu den Nottüren der Autobahn spielten ein paar Kinder. Hier habe ich auch die verlorenen Kleidungsstücke entdeckt.

Schrebergärten

Hier ein Einblick in die zahlreichen Schrebergärten Hördes. Oftmals hat man versucht die Farben der angepflanzten Exoten auf die Oberfläche der Lauben zu übertragen. Auf dem siebten Bild sieht man eine Besonderheit, einen ehemaligen Bunkereingang, der sich fast unbemerkt in die Landschaft aus Buschbohnen und Rosen einfügt. Die Menschen auf den Fotos waren die nettesten KleingärtnerInnen & RosenkennerInnen, die mir auf meinen Spaziergängen begegnet sind. Ich werde sie bald hoffentlich wieder besuchen!

Spiralgarten

Auf meinen Spaziergängen habe ich irgendwann den Marksbach entdeckt und angrenzend diverse Grabeländer. Alle Gärten waren verschlossen und niemand zu sehen. Hinter einem Tor war auf einem Schild zu lesen: Hier betreten sie Mutterland. Nachdem ich mich am nächsten Tag als ehem. alleinerziehender Vater getraut habe den Garten zu betreten und versichern konnte lautere Absichten zu haben, habe ich nicht nur sehr nette Frauen sondern auch einen der wildesten und schönsten Gärten Hördes entdeckt! Bei einem zweiten Besuch hat mich Malak während ihres „Girlsdays”, den sie bei mir machen konnte, begleitet und gemerkt, das auch das Chaos seinen Reiz haben kann!

Kratzeis (Finn & Jonas)

An einem Tag, der mich ganz und gar nicht zum Fotografieren animieren konnte traf ich Finn und Jonas, die mit einer Gruppe junger Menschen auf dem Weg zum Viadukt waren. Die Beiden – falls jemand sie nicht kennen sollte – sind mittlerweile von den „Liedermacher-Twins” zu einer echten Band geworden und wollten ein Video „auf den Spuren ihrer Hörder Kindheit und Jugend” drehen. … „ … und wenn du noch Lust hast – komm vorbei!” Gesagt – getan! … und es gab HANSA und MINZI und … Kratzeis!! Gut, dass mein Fahrrad den Weg nach Hause kannte! Der Viadukt war einst die Brückenverbindung zwischen Phoenix-West und der Hermannshütte (Standort Phoenix-Ost). Das flüssigglühende Roheisen wurde mit Eisenbahnen zur Weiterverarbeitung durch Hörde transportiert. Davon zeugen heute nur noch die Trägeranlagen der einstigen Brücke. Es erinnert ein wenig an alte griechischen Tempelruinen … und das Bächlein sammelt sich an seinen steinernen Füßen in einem Ententeich. Hier und in den angrenzenden Anhöhen können Jung und Alt abends noch ein wenig chillen und grillen und wenn´s mal lauter wird … …

Clarenberg

Was dem Jäger sein Hochsitz ist – ist dem Hörder Fotografen sein Hochhaus! Mir stellt sich überall die Frage: von wo aus habe ich die beste Aussicht? Da bieten sich in der Landschaft oft Berge an. In Hörde ist es der Clarenberg – eine Hochhaussiedlung aus den 70gern. Irgendjemand findet sich immer, der einem den Weg zum Fahrstuhl zeigt! Endlich dem Himmel etwas näher sein … und dann die gute Luft … ! Die wichtigste Frage die sich mir nach diversen Graffitis immer noch stellt: gibt es wirklich die „CBG” (Clarenberg-Gang) oder hat sich das jemand ausgedacht? Jugendliche berichteten zudem vom „Hörder Mörder” – was mich an meine Jugend zurückerinnern läßt – schließlich gab es dort die „White Rats Scharnhorst” – die Legenden leben! Niemand hat mir auch nur ein Haar gekrümt … eine Wanderung zum Clarenberg gehört zu den sichersten Freizeitbeschäftigungen für FotografInnen. Begleitet wurde ich dort und im Grabeland am Marksbach von Malak, die mich wärend ihres „Girlsdays” begleitet hat und „in ihrem Leben noch nie so viel gelaufen ist … und dann …

Bin ich eine Insel?

… so gesehen ist man natürlich zuerst ein Mensch. Aber oftmals hat man das Gefühl, man steht im Wald. Warum also nicht den Wald selbst aussuchen? Fast alle Menschen haben das Bestreben ihren eigenen privaten Bereich zu suchen. Das ist in der Regel das zu Hause. Aber was ist, wenn es einem zu eng wird – die Wohnung zu klein – die eigenen Eltern – oder Kinder – einem ständig in die Quere kommen oder man vielleicht gar keine eigene Wohnung hat? Was gibt´s da draußen noch? Lauben, Gärten, Unterstellplätze, Bänke, geheime Verstecke unbeobachtete Orte, Supermärkte, Parkdecks … Es gibt Plätze die nicht zugewiesen sondern erobert werden wollen. Wo gibt es das … zum Beispiel in Hörde? Das ist die Suche auf die wir uns begeben wollen! Ich tue das als Fotograf, doch die eigentlichen Spezialisten sind die Bewohner*innen, die „Eingeborenen” und die „Zugereisten” … aus allen Schichten und Altersgruppen. Ich werde auf sie und euch zugehen aber ihr könnt auch selbst tätig werden. Schreibt mir – schickt mir Fotos – vereinbart Termine mit mir, …

Mitte und Rand

Hörde bei Nacht gibt es eigentlich nicht mehr seit die Konvertergasfackel 2004 gesprengt wurde. Vielleicht habe ich es auch nur nicht gesehen. Die Werbung leuchten mir zwar zum „Sushi to go” bei Freunden aber eigentlich wird es nachts in Hörde einfach nur dunkler und die Gebäude möglicherweise nur darum erleuchtet, dass sie nicht umgefahren werden. Die Menschen ohne Wohnung bereiten ihre Schlafplätze vor und eine Möve legt sich zum Schlafen an die Gestade des Phoenix-Sees – bis Hamburg hat sie es doch nicht mehr geschafft – wie so viele Neuhörder SeeanliegerInnen – die zu später Stunde noch mal den Staubsauger durch den begehbaren Kleiderschrank schweben lassen.

Garten & Viadukt

Der Viadukt war einst die Brückenverbindung zwischen Phoenix-West und der Hermannshütte (Standort Phoenix-Ost). Das flüssigglühende Roheisen wurde mit Eisenbahnen zur Weiterverarbeitung durch Hörde transportiert. Davon zeugen heute nur noch die Trägeranlagen der einstigen Brücke. Es erinnert ein wenig an alte griechischen Tempelruinen … und das Bächlein sammelt sich an seinen steinernen Füßen in einem Ententeich. Hier und in den angrenzenden Anhöhen können Jung und Alt abends noch ein wenig chillen und grillen und wenn´s mal lauter wird … die nächsten Wohnhäuser sind nicht auszumachen!